Im zarten Alter von 5 Jahren wurde ihm so aus Spaß eine Flöte „zwischen die Kiemen gedrückt“ und ein Jahr später als „nervig“ in die Ecke gepackt.
Denn da stand ja noch Vaters Klavier – größer, schwärzer, interessanter. Diese ersten Schritte wurden dann kurze Zeit später mit regelmäßigem Unterricht bestraft, der durch sämtliche Höhen (Musik ist geil) und Tiefen (spiele lieber Fußball) ging. Nach 7 Jahren Unterricht war’s genug, man hat ja im Leben noch Anderes vor.
Doch kurze Zeit später kam die erste Anfrage: Typische Garagen- und Kellerband brauchte einen Keyboarder, die Band bekam den Namen „Zyklon“ und damit die ersten Probleme mit der DDR Staatsmacht (Was ist alles Zyklon? Und dazu noch diese Texte! Gemeint war eigentlich ein Wirbelsturm…).
Nach einiger Überei wurde diese Band noch Teil einer katholischen Bigband mit Bläsern und Chor und damit für die DDR-Machthaber noch beobachtungswürdiger.
Während der Lehrzeit wurde klar: Ein Job von 7 bis 16 Uhr ist nicht das erstrebte Lebensziel. Also wieder Klavierunterricht, Musiktheorie, Gehörbildung, Musikgeschichte – nochmal 7 Jahre. Der Lohn dafür: Der Berufsausweis, ohne den zu DDR-Zeiten ein freiberufliches Musikerleben nicht möglich war (sonst war man „Asozial“). Das über Jahre gereifte Hobby wurde zum Beruf.
1980 die erste richtige Band (Scartaris), man musste ja Geld verdienen, also 140 – 180 Muggen pro Jahr. Diese schöne Zeit wurde jäh unterbrochen, sehr spät (mit 26 Jahren) ging’s zu Armee (Rache der Staatsmacht?).
Danach Gründung der nächsten Band: „Greenhorn“, später „Andy Glandt & Greenhorn“, man spielte Country-Rock, in der DDR nicht so gern gesehen (zu Amerikanisch). Dafür gab’s viele schöne Muggen.
Zur fast gleichen Zeit die Gründung von „Andy’s Breakdown“ (Andy Glandt – 5-string-Banjo und Andy Herwig – Klavier), ein Duo ohne Drumcomputer und Midifiles und später durch eine Mandoline zum Trio ergänzt.
Als Mitte der 90iger Jahre Country immer mehr „deutscher Schlager“ wurde kam es zur Auflösung von „Greenhorn“, „Andy’s Breakdown“ kam durch seinen jazzigen Bluegrass-Style dagegen bis in die USA.
1997 kam es beim Besuch einer neuen Leipziger Musikkneipe zum nicht geplanten Treffen mit Tonelli (Eigentümer dieser Kneipe) und durch viele Zufälle zur Gründung von „Feelmen“. Nun wurde Blues und Soul gespielt und nach einer folgenschweren Anfrage eines Veranstalters nach DDR-Musik wurde mangels Kenntnis einer geeigneten Band diese kurzerhand selbst gegründet. „P-70“ war geboren und sollte nun neben „Feelmen“ zum beruflichen Lebensinhalt werden.
So blieb es bis 2012. Dann kam eine Anfrage von „Maik&Friends“ - Maik brauchte neue Freunde und so spielte man nun auch unter dem Motto „von Elvis bis Smokie“. Maik wiederum hatte zwischenzeitlich ein Gastspiel zusammen mit „Steppenwolf“ und so ergaben sich neue Kontakte. Aus diesen Kontakten wurde Zusammenarbeit – seit dieser Zeit ist man ein „Steppenwolf“ mit nach wie vor viel Freude am „Musikmachen“.